Die zweieinhalb Wochen Toskana sind wie im Flug vergangen. Bei der Ankunft lag noch soooo viel Zeit vor uns und zack, schon sitze ich wieder und erfreue mich an meinem Altstadtblick.
Die Rückfahrt oder besser den Stau durch Norditalien bei 37 Grad Außentemperatur haben wir für einen Rückblick genutzt und sind stolz, trotz Autoschäden, tropischer Temperaturen und einem Navi, welches sich maximal zwischen Heiligenhafen und Oldenburg auskennt, viele Sachen unternommen zu haben, die uns von dem Normalourlauber vielleicht ein wenig unterscheidet.
Die Tour zum Monte Amiata war für uns beide ein kleiner Stresstest. Belohnt wurden wir mit einer rasanten Tour über das Förderband zum Gipfel, einer sagenhaften Aussicht, einem kühlen Eiswein und tollen Gesprächen auf dem Gipfel.
In dieser Toskana-Auszeit haben wir auch endlich mal die nassen Abkühlungen abseits von Bagni San Filippo und Bagni vignone kennengelernt und die Lago die bolsena und Lago Trasimeno besucht. Gut, letzteren hätten wir uns sparen können, aber nach Bolsena geht es beim nächsten Mal wieder.
Beim Kofferauspacken fielen mir die kleinen Magneten aus Alabaster aus Volterra in die Hände. Zum Glück war ich diesmal geschickter, als im Geschäft.
Die freundliche Verkäuferin wollte mir das zerdepperte Stück nicht berechnen, unter der Bedingung, ich kaufe etwas in dem Geschäft ;-) Hätte ich ja eh getan. Hier in Lübeck hätte mir ein zerbrochenes Alabaster-Bild allerdings wenig genutzt. Im Zusammenkleben bin ich mehr als ungeschickt.
Ein letzter Besuch in Abadia San Salvatore zum Abschiedscappuccino bei den Mädels vom Cafe Central mussten natürlich sein. Eine Kerze für Papa bei der Madonnen-Exekutive (das hätte ihn zum Grinsen gebracht) und letzte Einkäufe.
Besonders stolz sind La Mama und ich auf den Besuch der Europäischen Musikakademie in Montepulciano. Es war eine gute Idee, das Mittagskonzert der jungen Stipendiaten der Masterclass zu besuchen. Den Weg dahin mussten wir uns jedoch hart erkämpfen. Wie bereits in vorherigen Beiträgen erwähnt, liegen die Parkplätze unten, in Montepulciano auch! Die Akademie liegt nicht nur in der Altstadt, die sich ja bekanntlich auf einem Hügel befindet, nein! Dieser Musentempel liegt ganz oben! Motiviert und in dem guten Glauben, dass es morgens um 10 Uhr noch gar nicht so warm ist, haben wir uns fröhlich an den Aufstieg gemacht. Von Meter zu Meter wurden wir nicht nur langsamer, auch unsere Pausen (in äußerst kurzen Abständen) wurden länger. Oben angekommen hätten wir beide als Königinnen beim örtlichen Tomatenfest mitmachen können. Das unsere Köpfe nicht geplatzt sind, halte ich nach wie vor für ein Wunder!
Unseren freudigen Aufschrei beim Eintreten in den vollklimatisierten Saal quittierten die Kartenabreißerinnen mit einem verständnisvollen Lächeln.
Das anschließende Konzert mit Jugendlichen aus halb Europa hat uns dann aber doch buchstäblich vom Hocker gerissen. Stellvertretend für alle Beiträge aus Frankreich, Finnland, Italien, Deutschland, Spanien, Polen, etc. bedanke ich mich bei Gerard und Guglielmo, zwei maximal 10- und 13jährigen französischen Jungs für das fulminante Spiel auf dem Pianoforte.
Ich war vor Rührung kaum in der Lage zu applaudieren.
Danke! Ihr seid jetzt schon einzigartige Künstler!!
Über dieses Extra unserer Toskana-Tour haben wir uns natürlich irre gefreut.
Dass wir beim anschließenden Essen im Restaurant den Meister und seine Schüler erneut getroffen haben, war dann noch der Klecks Sahne oben drauf!
Der Abschied war, ich hätte es auch nicht anders erwartet, sehr tränenreich! Wir kennen uns einfach zu lange, sind zu sehr verbunden und -ja- je älter man wird, umso weniger Zeit bleibt einem. Das haben nicht nur La Mama und ich gespürt, auch Ezia trägt die in ihrem Herzen.
Das arme Auto ächzte sich ein letztes Mal die staubige Straße hinauf, um ein paar Kilo Olivenöl, Wein und megaschöne Ezia-Geschenke reicher. Ciao mein lieber Glashügel, mein Poggio Bicchieri, wir müssen uns sehr bald wiedersehen, sonst tut mir mein Herz weh!
euer Blog wird mir fehlen ☺️