Mir geht das momentan alles zu schnell: Die Woche, das Wochenende, die #Adventszeit. Alles läuft im Zeitraffer! Möglich, dass es gerade im Advent so rasant empfunden wird. Neben dem normalen Leben, was ja auch noch zu bewältigen ist, muss man sooo viel anderes erledigen.
Das "Schmücken der heimischen vier Wände" hatte ich letzten Sonntag bereits angesprochen. Außerdem muss man mit allen Freunden mindestens einmal auf dem #Weihnachtsmarkt geglüht haben, sonst ist schnell der eine oder die andere verstimmt. Nebenher noch passende #Weihnachtsgeschenke kaufen, für die man erst mal eine Idee haben muss und die anschließend aufwendig und, wenns geht, gekonnt eingepackt werden müssen. Mit Chance findet der Zubeschenkende die Päckchen nicht vor dem Heiligen Abend und mit noch mehr Glück kann man sich selber noch an die Verstecke erinnern. Irgendwo im Haus meiner Eltern sollen sich einer alten Legende nach noch Puppenstubenpuppen tummeln. Ich vermute sie klemmen schick verpackt und ein wenig eingestaubt zwischen den Dachbalken. Wir Kinder hatten sie jedenfalls in all den Jahren nicht auf dem Gabentisch.
Glücklicherweise steht das #Weihnachtsmenu traditionell fest, sonst müsste man noch einen kleinen Familienwahlgang veranstalten. Der Metzger und der Weinhändler wissen Bescheid, kann also nix passieren!
Zu allem Überfluss kommen dann die uralten überlieferten #Aberglauben zum Zug: Zwischen den Jahren darf kein Laken hängen, sonst stirbt jemand. So zumindest sah es meine #Urgroßmutter. Und obwohl wir uns streng nach dieser Regel richteten, starb die gute Frau. Logisch, sie wäre sonst auch knapp 130 Jahre alt. Trotzdem wurde diese Tradition ängstlich befolgt und im Laufe der Jahre den modernen Zeiten angepasst. Es ging irgendwann nicht mehr um die Laken, sondern um alles - die komplette Wäsche, bis hin zum Kindersöckchen. Da musst Du schon mal vorplanen, um die acht Tage zu überstehen. Kleckern war nicht drin und die Bratensoße auf der weißen Bluse blieb dort oder man entschuldigte sich in Gedanken bei den betagtesten Familienmitgliedern, rieb den Fleck raus und legte das teure Kleidungsstück heimlich über die Heizung im Bad. Aber die ist ja momentan eh kalt.
Jeden Dezember schwöre ich mir: Nächstes Jahr fahre ich weit weg. Konsequent zu Ende gedacht würde es bedeuten, dass ich mich bereits am 1. Dezember aus dem Staub mache, die Geschenke schon im November verteile und diese somit bereits im Sommer kaufen muss. Somit hätte ich den Stress lediglich vorverlegt, bis auf die Weihnachtsschmückerei und die Wäsche zwischen den Jahren. Die würde dann die #Hotelwäscherei übernehmen. Sollen die sich doch ein schlechtes Gewissen wegen Opa machen.
Ach nee, eigentlich ist es doch auch ganz schön, muckelig zu Hause im #Kerzenschein zu sitzen, völlig verpunscht das verhasste "Last Christmas" mit der besten Freundin auf dem Weihnachtsmarkt zu summen und sich vor den schrecklichen drei Tagen zu fürchten, wenn die Verwandtschaft zu den finalen Fressfestspielen aufeinanderprallt.
Bevor mir diese Gedanken die Gänsehaut über den Körper ziehen lässt, flüchte ich mich lieber in meine Geschichten und morde ein wenig im #Gutshaus des ausgehenden 19. Jahrhunderts herum. www.annahasenfuss.de/HÖRSAAL
Okay, mit dem Morden bin ich durch, jetzt geht es an die Aufklärung und ich versuche so gut wie möglich, Kriminalrat August Sengbusch und Assessor Morten Broder zu helfen. Viel Zeit bleibt nicht mehr. In den nächsten drei Folgen haben wir noch einiges zu tun. Und dann? Ganz auflösen werde ich das Geschehen nicht :-) und habe so die Möglichkeit, meine Figuren mit ins 20. Jahrhundert zu nehmen. Soweit ich bereits weiß, wird dort auch gemordet und vor dem Hintergrund einer #Sozialreform, welche die Gutsbesitzer hart an deren Geldbeutel zerrt und einem nahenden #Krieg wird es mindestens genauso spannend, wie in dem gemütlichen Jahr 1895.
Ich verabschiede mich in die dritte Adventswoche und wünsche Euch eine stressfreie Zeit. Denkt daran, in 20 Tagen ist Heiligabend fast vorbei :-)
WIR LESEN UNS!
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