Elf Geister, ein Hula-Gespenst und das Rezept fürs ewige Leben
- Anna

- 26. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Halloween steht vor der Tür – und pünktlich zum großen „Süßes oder Saures“-Spektakel kündigt sich das passende Wetter an: grau, nass, stürmisch.
Zum Glück zeigte sich unsere muckelige Stadt am vergangenen Marathon-Wochenende noch von ihrer sonnigen Seite – wenn auch bei ziemlich frostigen Temperaturen.

Die schnellste Handbikerin im Norden
Natürlich war ich auch dabei.Nicht auf der Strecke (man muss ja realistisch bleiben), sondern am Rand – mit Schal, Handschuhen und jeder Menge Begeisterung. Denn ich kenne die schnellste Handbikerin im Halbmarathon – und zwar aus ganz Norddeutschland!
Ich habe sie lautstark angefeuert, bejubelt und gefeiert.
Ich bin mega stolz auf dich, liebe Ostseepiratin!
Zurück am Schreibtisch - mit Herrn Schmidt
Doch nun ruft wieder der Schreibtisch. Zeit, in die düsteren Gassen von Edinburghs Unterwelt abzutauchen und am nächsten Kapitel meiner Geschichte zu feilen.
Es ist faszinierend, wie sich die Handlung entwickelt – manchmal schneller, als ich tippen kann.
Zur mentalen Unterstützung sitzt ein kleiner Geist neben mir: Herr Schmidt. Er ist zwar äußerst charmant, aber wenig hilfreich. Meist ist er mit seinem Hula-Hoop beschäftigt, während ich mich frage, welche Zutaten man wohl für einen Trank des ewigen Lebens braucht.

Vom Zaubertrank und anderen Rätseln
Wochenlang zerbreche ich mir den Kopf. Google liefert dazu nur – nennen wir es – kreative Vorschläge. Also bleibt nur eins: Selbst brainstormen.
Zwischen „Träne einer Fledermaus“ und „Splitter eines Grabsteins“ fiel mir eines ein: die Seelen Verstorbener.
Zu gruselig? Perfekt! Schließlich verlangt der Hexenkönig meiner Geschichte nichts weniger als das.
Und mal ehrlich – was einem derzeit in den Halloween-Regalen begegnet (blutige Zuckerwatte, Spinnennetze, Gummischädel), wirkt dagegen fast harmlos.
Doch wie viele Seelen braucht man eigentlich? Drei? Zwanzig? Und – oh Schreck – wie werden sie zubereitet? Zermahlen? Eingerührt? Im Ganzen? Ich gebe zu: Meine Kenntnisse in Zaubertrankkunde sind … ausbaufähig.
Den ständig hin- und herwackelnden Herrn Schmidt habe ich gar nicht erst konsultiert. Er ist mit seinem Geister-Hula-Hüftenschwingen beschäftigt und wird zu Zaubertränken eher wenig besteuern können.
Inspiration aus Stein
Zum Glück fiel mein Blick auf einen Fotomagneten an meinem Kühlschrank – ein Souvenir aus Edinburgh, das elf der berühmten Lewis-Schachfiguren zeigt. (Wer sie nicht kennt: Hier der Wikipedia-Artikel Lewis-Schachfiguren – Wikipedia).
Diese uralten Steinfiguren inspirieren mich jedes Mal aufs Neue. Und sie gaben mir die Antwort auf die Seelenfrage: Elf! Elf Geister also, die von zwei skrupellosen Kreaturen gejagt werden – und meine Hauptfigur darf sie retten. Easy-peasy!

Bleibt nur noch eine Kleinigkeit: die Toten.
Klingt makaber? Ist es auch ein bisschen.
Aber in meiner Geschichte fängt der Zauber genau dann an, wenn das Leben aufhört.
Manche Figuren sterben – und gehen einfach nicht.
Dann sind sie eben Geister. Ich brauche ja nur elf davon, die von zwei skrupellosen Kreaturen gejagt werden – und von meiner Hauptfigur gerettet werden.
Easypeasy!
Chaos im Puppenhaus
Durch die Puppenhausminiatur gelangen die Geister in unsere Welt – und ab da wird’s richtig spannend.

Stellt euch vor, eine Köchin aus dem 18. Jahrhundert landet in einer modernen Küche: Sie drückt jeden Knopf, testet die Mikrowelle, dünstet Gemüse im Wasserkocher – und was sie wohl mit dem Geschirrspüler anstellt, will ich mir gar nicht vorstellen.
Währenddessen entdecken zwei Damen des ältesten Gewerbes (oder sagt man dazu Geisterprostituierte? Wer weiß es??) das Badezimmer samt duftender Kosmetikartikel, der Schuster arbeitet sich an Designer-Schuhen ab – und der Mönch findet, na klar, den Weinvorrat.
YES!! Ich freue mich auf das Chaos im nächsten Kapitel!

Herr Schmidt tanzt derweil unbeeindruckt weiter Hula – am anderen Ende des Schreibtisches.
Und ich? Gehe die nächsten Abende auf Geisterjagd!
HAPPY HALLOWEEN!


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