Auf zum Blocksberg
- Anna
- 30. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Heute Nacht wird es schaurig, zumindest für alle hypersensiblen schauergläubigen Menschen

unter uns.
Der Teufel lädt ein, auf den Blocksberg (besser bekannt als der Brocken im Harz) zum Hexensabbat. Jeder Teufel, jede Hexe ist geladen, beim Tanz um die lodernden Feuer sich Löcher in die schiefen Schuhe zu tanzen und dem großen Höllenfürsten zu huldigen.
ES IST #WALPURGISNACHT!
Wobei die heilige Walburga, die Namensgeberin, mit diesen ganzen Spuk eher weniger an ihrem Schleierhut gehabt hatte. Sie war eine Äbtissin und Heilerin, die am 1.Mai vor vielen Jahrhunderten heilig gesprochen wurde.
Zurück zum Hexenspuk: Ich finde, der Zeitpunkt kann gar nicht günstiger sein, als dass ich heute in das erste Kapitel meiner neuen Geschichte einsteige und wer bis zum Ende liest, wird mit einer kleinen Überraschung belohnt.

Wir reisen in den #Harz und machen vorsichtshalber erst mal Station auf dem #Hexentanzplatz bei Thale.
Also völlig ungefährlich. Die Unwesen sind hier überlebensgroß in harmlose Bronzen gegossen und tun einem nichts. Oder doch?
Wer meinen Blog verfolgt, kann sich vielleicht erinnern: Ich war letzten Dezember auf Buchrecherche vor Ort. Ich habe mir unzählige Hexen angesehen, wunderschöne mystische Orte besucht, mit äußerst fröhlichen und sehr inspirierenden Menschen gesprochen und beschlossen, dass genau hier, im Harz, meine neue Geschichte starten wird. Natürlich zu einer schöneren Jahreszeit, wo man sich nicht allzu sehr abklappert und ein paar Wanderer im Wald trifft, die man erschrecken kann.
Auf dem Brocken war ich damals natürlich nicht. Ich glaube, selbst dem Teufel war es im Dezember zu kalt für einen Besuch. Dafür bin ich um die Bronzestatuen auf dem Hexentanzplatz herumgeschlichen.

Bei herrlicher Wintersonne, mit unglaublich vielen Besuchern drum herum ein Klacks. In der Abenddämmerung hätte es mich sehr wahrscheinlich schon gegruselt. Wenn das Zwielicht den Ort beherrscht, die Hintergrundgeräusche nur noch der Natur des Waldes entspringen und die Schatten aus den nahen Bäumen kriechen, kann man sich nicht sicher sein, ob das Bein der Hexe gezuckt hat oder der Teufel unmerklich eine Augenbraue in die Höhe zieht.

Doch diesen Mut besaß ich vor Ort nicht und war, wie viele andere mit mir, am sonnigen Vormittag dort oben.
Abends, beim gemütlichen Glühwein auf dem bezaubernden Marktplatz Wernigerodes sah ich es dann:: ein spitzer Hut am Brunnenrand, der Besen, der an einem Hauseingang lehnt, ein hochgewachsener, hagerer Typ im blutroten Anzug. Hatte der einen Pferdefuß? Na, wahrscheinlich war es doch zu viel Glühwein!
Kaum zu Hause, setzte ich mich an den Schreibtisch. Ich wollte wissen, wer diese Wesen sind. Ich fürchte, für meine Google-Suche wäre ich vor knapp 400 Jahren öffentlich verbrannt worden.
Welche Hexen gibt es?
Was ist ihr Fachgebiet?
Details zu schwarzer Magie und Zaubersprüchen
Wie beschwört man den Teufel herauf?
und so weiter...

Lilith, Stryga, Endora - Was meint Ihr, wofür die drei Damen stehen?
Die Figur aus dem Puppenhaus, Teil 1 ist ein megafieser Charakter. Da finde ich es nur fair, dass er sich mit dieser Community treffen muss, einen Handel schließen muss (der ja bekanntlich nie gut ausgeht, weil unlauter) und ihm die drei Nackenhaare quer vor Angst stehen. Blöd ist nur, dass diese Figur keine Angst kennt - dachte ich jedenfalls. Ein wenig konnte ich ihr dann doch das Fürchten lehren. Allerdings habe selbst ich mich beim Schreiben gegruselt.

Meine Geschichten entstehen beim Schreiben, daher weiß ich selten, was als nächstes passiert und so war ich ziemlich erschrocken, als aus den Nebelschatten Gestalten wuchsen, die ungeheuer real waren. Der hagere Typ im roten Mantel war ebenfalls dabei! Der Handel, den meine Figur mit ihm schließt, hat weitreichende Folgen und führt diesen Charakter weit weg vom Harz und seinem Blocksberg. Und doch werden ihn diese Orte ewig verfolgen und der Höllenfürst natürlich auch. Ich bin mal gespannt, wie das weitergeht.
Für alle, die es bin hierhin geschafft haben, eine kleine #LESEPROBE aus dem ersten Kapitel:
"Er rannte um sein Leben! Blitzschnell huschte er durch das Unterholz. Ein fahler Mond beleuchtete den Weg und tauchte die Bäume in gespenstische Schatten.
Zwei Wanderer, die spät vom Berg herunterkamen, erschraken. Einer wirbelte herum und leuchtete mit seiner Taschenlampe in den Wald. Wölfe? Man traf sie in der letzten Zeit immer häufiger an. Doch sein Freund winkte ab. Wahrscheinlich war es ein Reh, aufgeschreckt durch die sich nähernden Schritte und Stimmen. Plaudernd setzten sie ihren Weg ins Tal fort.

Ohne sich weiter um die beiden Männer zu kümmern, hetzte er weiter, als wäre der Teufel hinter im her. Bei diesem Gedanken huschte ein unmerkliches Grinsen über sein Gesicht. In Wahrheit war doch so, dass er hinter dem Teufel her war. Witternd hielt er die Nase über den Boden. Zum Innehalten blieb ihm keine Zeit, aber es konnte nicht mehr weit sein. Der Abstand zwischen den Bäumen vergrößerte sich, die Vegetation wurde ärmer. Schwer atmend stand er am Rand der Lichtung und orientierte sich blinzelnd. Vorsichtig schlich er auf die Felsformation zu, bis er sich im Zentrum eines eigenartigen Kreises aus Granitblöcken befand. Wie in Zeitlupe setzte er sich auf die mittlere Steinplatte und wartete. Sie würden nicht lange auf sich warten lassen."
Hat es Euch gefallen? Lasst mir eine Nachricht da!
Hat es Euch nicht gefallen? Lasst mir eine Nachricht da!
Heute Nacht sollen sie mit dem Teufel auf dem Blocksberg tanzen, Stryga, Endora, Lilith. Aber ab morgen banne ich sie auf die Seiten meines neuen Buches und dann lasse ICH die Puppen tanzen!

Ein bisschen "gruseln" muss schon sein. 😉Der Hexentanzplatz hat seinen Namen zu Recht. Wer es nicht glaubt, sollte unbedingt diesen Ort besuchen.
Mehr.....